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Bürgerproteste in Russland – wie geht es weiter?

20. Dezember: Vortrag der sowjetischen Dissidentin Ljudmila Alekseeva (84) zu den Protesten in Russland

Nr. 396 / 15. Dezember 2011 RO

Nach den russischen Parlamentswahlen haben in Moskau und anderen Städten zehntausende Menschen gegen Wahlfälschungen und für ehrliche Wahlen demonstriert – so viele, wie seit über zwanzig Jahren nicht mehr. Ist die russische Gesellschaft aus ihrer politischen Passivität erwacht? Sind die Proteste der Anfang eines tiefgreifenden Wandels? Welche Auswirkungen haben die Proteste auf die russische Politik? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die prominente russische Menschenrechtsaktivistin Ljudmila Alekseeva, 84 Jahre, am Dienstag, 20. Dezember 2011 in ihrem Vortrag „Nach den russischen Wahlen: Bürgerprotest – wie weiter?“. Dabei wird sie Ihre Einschätzung zu den Wahlen, zu Reichweite und Bedeutung der Proteste und den Perspektiven der Demokratisierung in Russland geben. Die Veranstaltung findet um 18 Uhr im EuropaPunkt Bremen, Am Markt 20 statt. Die Bremer Öffentlichkeit ist dazu herzlich eingeladen. Der Vortrag wird in russischer Sprache gehalten und von einem Dolmetscher direkt übersetzt. Veranstalter ist die Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde.

Zur Referentin:

Ljudmila Alekseeva (84) ist als ehemalige sowjetische Dissidentin und heutige Vorsitzende der Moskauer Helsinki-Gruppe, die sie 1976 mitbegründete, eine der bekanntesten russischen Menschenrechtsaktivisten. 1977 zur Emigration in die USA gezwungen, kehrte Ljudmila Alekseeva nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion nach Moskau zurück, wo sie sich seither für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und die Einhaltung der Menschenrechte in Russland einsetzt. Sie gehörte zu den schärfsten Kritiker der russischen Menschenrechtspolitik im Nordkaukasus und meldet sich immer wieder öffentlich zu Wort, wenn es darum geht, die Bürgerrechte einzufordern. Für ihren Einsatz für die Menschenrechte, ihren Beitrag zur Beendigung des „Kalten Krieges“ und zur Festigung der deutsch-russischen Beziehungen wurde sie 2009 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Im selben Jahr erhielt sie den Sacharov-Preis für geistige Freiheit des Europäischen Parlaments. 

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Forschungsstelle Osteuropa
Marcus Schönewald
Tel.: 0421 218 69604
E-Mail marcus.schoenewaldprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de 
http://www.forschungsstelle.uni-bremen.de/