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Von den Kindern lernen: „Inklusive Religions-Bildung“

21. Februar: Vortrag über neue Studie zum Thema "Religions-Bildung im Kindergarten“

Anders als in der Schule ist Religion in Kindertagesstätten kein separates „Fach“, sondern einfach Teil des Alltagslebens. Dazu gehören etwa religiöse Feste, Essen oder Rituale. In kaum einer anderen Institution ist gemeinsames Lernen von Kindern und Erwachsenen so spielerisch möglich. Der Alltag in deutschen Kitas orientiert sich traditionell am christlichen Festzyklus wie etwa Weihnachts- und Osterbasteln. In vielen Einrichtungen werden bereits auch andere religiöse Traditionen wie der Ramadan oder das Zuckerfest in den Alltag aufgenommen, damit sich dort alle Kinder zu Hause fühlen können. Solche Feste werden jedoch bisher wenig als inhaltliche Bildungs-Anlässe genutzt, weil entsprechende pädagogische Konzepte fehlen. Zu dieser Einschätzung kommt die Religionswissenschaftlerin Dr. Christa Dommel in ihrer aktuellen religionswissenschaftlichen Studie "Religions-Bildung im Kindergarten in Deutschland und England. Vergleichende Bildungsforschung für frühkindliche Pädagogik aus religionswissenschaftlicher Perspektive". Am Donnerstag, 21. Februar 2008, 18.00 Uhr stellt sie die Ergebnisse ihrer Studie in ihrem Vortrag „Nicht nur für Kinder: Inklusive Religions-Bildung“ in der Forum Kirche, Hollerallee 75 der Öffentlichkeit vor.

In vielen Rahmenbildungsplänen werden Religion und religiöse Unterschiede vermieden. Die wenigen interkulturellen Ansätze wurden vor allem von Theologen für kirchliche Einrichtungen entworfen. Was fehlt, so die Religionswissenschaftlerin, sind theoretische und praktische pädagogische Hilfen für Kindertageseinrichtungen, die Religions-Bildung als inklusive Bildung, das heißt als Teil von Allgemeinbildung für alle Kinder umsetzen möchten. Dabei geht sie davon aus, dass das Übersetzen kultureller und religiöser Zeichen als Schlüssel für den Zugang zur Teilhabe an einem guten Leben („cultural literacy“) sein kann. Religion rückt dabei als wichtige Kommunikationsform in den Blick. Beispiele von „Good Practice“ aus Deutschland und England, die in der Studie untersucht wurden, können hier neue Wege aufzeigen. Christa Dommel hat an der Universität Bremen über Religions-Bildung im Kindergarten promoviert und ist zurzeit als freiberufliche Dozentin für interkulturelle Bildung bundesweit tätig.

 

Wetere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Kulturwissenschaft
Prof. Jürgen Lott

Tel. 0421 / 218 67500
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